Ist das Thema Mauerfall in Pasewalk etwa nur für die Schüler spannend?Ist den Pasewalkern die Erinnerung an die Zeit vor 25 Jahren nicht mehr so wichtig? Das könnte man meinen. Denn auf einen Aufruf des Stadtmuseums hin meldeten sich wenige. Deshalb wurde die Aktion verlängert. Aber Gymnasiasten von heute interessiert das schon.
PASEWALK. Als Elftklässler des Pasewalker Gymnasiums geboren wurden, da war der Fall der Mauer schon sieben Jahre her. Interessieren sich junge Leute von heute überhaupt noch für das, was damals war? Oder ist das für sie genauso weit weg wie der Zweite Weltkrieg? „Mich interessiert das, was vor 25 Jahren war, total", sagt Torben Piotraschke. Der Elftklässler hat dafür auch ein Argument: Leute, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, leben nur noch wenige. Die Wende, die ist noch nicht so lange her. Darüber können viele Menschen aus eigenem Erleben sehr interessant erzählen. Deshalb machten Torben und seine Mitschüler sich auf in das Stadtmuseum. Dort läuft eine Themenwoche zum Jahrestag des Mauerfalls. Leute können nicht nur Erinnerungsstücke bringen, sondern an einem runden Tisch auch ihre Erinnerungen darlegen – auf Wunsch auch anonym. Außerdem kann man in Literatur stöbern. Doch davon machten bisher nur wenige Gebrauch. Ein Stapel überregionaler Zeitungen fand sich. Dr. Egon Krüger steuerte seinen DDR-Reisepass und Stückchen aus der Mauer bei. So kommt Museumschefin Anke Holstein auf eine andere Idee: Sie lässt die Gymnasiasten mit großen Buchstaben aufschreiben, was vor 25 Jahren bei den Montagsdemonstrationen auf den Plakaten stand.
Darf’s vielleicht noch ein Projekttag sein?Welcher Schule könnte man denn ein Weiterbildungsangebot unterbreiten, vielleicht dem Oskar-Picht-Gymnasium? Angebote gehen dort zuhauf ein. PASEWALK. Sicher doch: Man lernt für das Leben, nicht für die Schule. Allerdings kann man in der Schule inzwischen eine ganze Menge fürs Leben lernen. Die Schulleiter in Pasewalk können davon ein Lied singen, denn sie werden regelmäßig von Interessenverbänden, Vereinen und Netzwerken kontaktiert. Die wollen Schüler in Projekttagen oder Spezialstunden über Themen informieren, die im regulären Lehrplan meist zu kurz kommen. Häufig geht es um Demokratie, aber auch um Drogen oder gesunde Ernährung. Solche Anfragen erreichen ihn mehrmals die Woche, sagt Rüdiger Hundt, Schulleiter des Oscar-Picht-Gymnasiums, und zwar über alle Kanäle, „per Mail, Post, Flyer oder Telefon." Die Zeit für Projekte nimmt sich das Gymnasium Über fehlende Abwechslung können sich die Schüler am Oscar-Picht-Gymnasium nicht beschweren. Die Schule arbeitet mit vielen Partnern zusammen, etwa der Berliner Amadeus Stiftung, dem Bündnis „Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt" oder dem Künstlerbund. Und wenn Schulleiter Rüdiger Hundt erst einmal aufzählt, welche Projekttage und Sonderstunden die Schüler mitmachen, klingt das ein bisschen wie: Projekte hier, Projekte da. „Da sammelt sich schon was zusammen im Laufe des Jahres", sagt Hundt. Er glaubt, dass die Angebote eine Bereicherung für die Schüler sind. Antje Schulz, die Schulsozialarbeiterin am Gymnasium, sagt, dass sie für jeden Jahrgang die geeigneten Kurse auswählt. Beispielsweise werde mit den Jüngeren über die rauchfreie Schule gesprochen, später gehe es dann um Alkohol- und Zigarettenkonsum, und noch später werde über alle Drogen informiert. „Am Ende ihrer Schullaufbahn sollen sie von jedem Schwerpunktthema etwas mitgenommen haben", sagt Antje Schulz. Die Zeit dafür scheint man sich am Oscar-Picht-Gymnasium zu nehmen. Schulleiter Rüdiger Hundt betont aber: „Das Kerngeschäft ist der Unterricht." Und selbst Hundt, bei dem die Anbieter mit ihren Angeboten offene Türen einstoßen, wird es manchmal zu viel. „Es nervt, wenn Angebote mit Forderungen kommen." Er findet es unverschämt, wenn ihm ein Anbieter sagt: Wir haben hier was, wieso nehmt ihr das nicht an? Derzeit bereitet Schulsozialarbeiterin Antje Schulz Projekttage zur Demokratieerziehung vor. Die sollen im nächsten Jahr stattfinden.
Volleyballerinnen fehlt noch ErfahrungDie Volleyballmädchen aus Ferdinandshof durften im Landespokal nur einmal jubeln.
FERDINANDSHOF. Am Ende ohne Chance sind die U16-Volleyballerinnen des SV Grün-Weiß Ferdinandshof gewesen: In der Vorrunde um den Landespokal Mecklenburg-Vorpommerns mussten die Mädchen von Übungsleiterin Martina Krüger beim Turnier in Warnemünde die Segel streichen. Am Ende reichte es für das Team aus der Großgemeinde nach drei Niederlagen und einem Sieg nur zu Platz fünf. An der Ostseeküste ging es aber sehr eng zu, für Platz drei fehlte den Grün-Weißen letztlich nur ein Satzgewinn. „Die Mädchen müssen nicht traurig sein, sie haben bei dem sehr stark besetzten Turnier sehr viel lernen können", sagte Volleyball-Chefin Martina Krüger. Ihren einzigen Sieg bei der Pokal-Vorrunde feierten die Ferdinandshofer Mädels im Tiebreak mit 2:1 gegen Gastgeber SV Warnemünde. Besonders bitter für die Krüger-Schützlinge: Die Warnemünderinnen belegten am Ende Rang drei. Gegen die HSG Uni Rostock (0:2), den Stralsunder HV (1:2) und den späteren Vorrundensieger SC Neubrandenburg (0:2) gab es Niederlagen. Vor allem im Spiel gegen Stralsund, bei dem „Ferdi" im Tiebreak mit 11:7 vorn gelegen hatte, und gegen den SCN zeigten sich die Grün-Weißen aber ohne Scheu vor den großen Namen. „Man hat gesehen, dass uns in einigen Situationen aber noch die Erfahrung fehlte", sagte die Trainerin. Die nächste Aufgabe für den Volleyball-Nachwuchs des SV Grün-Weiß steht nun am 7. Dezember auf dem Programm. Dann tritt Ferdinandshof in Neubrandenburg bei der Zwischenrunde um die Landesmeisterschaft an. Ferdinandshof spielte mit: Tanja Engel, Alina Fleischhauer, Ada Hertzog, Paula und Johanna Dietrich, Saskia Oelsner, Kati Manhardt, Sophie Voltz.
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